Bobo Stenson Solo*
Bobo Stenson - piano
Wir fühlen uns geehrt, Bobo Stenson als unseren Festivalkünstler 2022 im Programm zu haben. Dieser Pianist hat so viele musikalische Projekte und bemerkenswerte Konzerte und Aufnahmen auf seinem Namen, dass wir ihn nur zu gerne mit zwei verschiedenen Konzerten präsentieren. Ein Konzert mit seinem Trio und ein Solokonzert.
Bo Gustav Stenson (Västeras, 1944) wurde in eine musikalische Familie hineingeboren. Als Kind studierte er klassisches Klavier. In seinen frühen Teenagerjahren entdeckte Bobo den Jazz. In der High School lernte er einen der größten Tenorsaxophonisten Skandinaviens, Borje Fredriksson, kennen, der während seiner Kurzen Karriere (er starb 1969 im Alter von 31 Jahren) einen großen Einfluss hatte auf die Entwicklung von Modern Jazz in Schweden.
Bobo schloss sich Fredrikssons innovativer Band an, zusammen mit Palle Daniellson am Bass und Frederik Norén am Schlagzeug.
Nachdem er die Aufnahmeprüfung für die Universität bestanden hatte, ging Stenson zu dieser Zeit nach Paris, damals das Mekka des Jazz. Ein halbes Jahr lang tritt Bobo jeden Abend auf, umgeben von amerikanischen und Europäischen Musiker in legendären Jazzclubs wie dem Bluenote, Le Chat qui Pêche und dem Buttercup. Bobo geht dann mit einer deutschen Firma um die Sängerin Inge Brandenburg (1929-1999) auf Tournee. , mit der er 1965 in Berlin seine erste Aufnahme machte.
Etwa zur gleichen Zeit zog Stenson nach Stockholm. Dort spielte er mit lokalen schwedischen Giganten wie dem Schlagzeuger Rune Carlsson und dem Tenorsaxophonisten Bernt Rosengren. Und als der amerikanische Bassist Red Mitchell (1927-1992) Ende der sechziger Jahre nach Schweden zog, stellte dieser mit dem 24-jährigen Bobo und dem Schlagzeuger Rune Carlsson ein Trio zusammen. Weitere bedeutende Musiker wie der Tenorsaxophonist Dexter Gordon (1923-1990) und die belgische Jazzlegende Toots Thielemans luden Bobo ein, neben ihnen zu spielen.
Und so folgt eine Karriere mit einer endlosen Liste von Projekten und Kooperationen. Mit Aufnahmen des deutschen Plattenlabels ECM von Manfred Eicher. Mit mehr Musikern, als wir hier erwähnen können. Okay, wir werden noch ein paar mehr erwähnen, um einen Eindruck vom immensen Einfluss dieses Pianisten zu vermitteln: Stan Getz, Sonny Rollins, Gary Burton, Jan Garbarek, Arild Andersen, Jon Christensen, Swedish Radio Jazz Orchestra, George Russell, Don Cherry, Palle Danielsson, Rena Rama, Anders Jormin, Rhune Carlsson, Charles Lloyd, Tomasz Stanko, Paul Motian und Lars Danielsson.
Er gewann viele Auszeichnungen, spielte auf unzähligen Festivals und machte viele Alben auf ECM und anderen Labels. Besuchen Sie für eine vollständigere Biografie www.bobostenson.com
oder lesen Sie die zahlreichen Artikel und Rezensionen, die über ihn und seine Musik geschrieben wurden. Wir schließen mit einem Zitat von Thomas Conrad in JazzTimes von 2005: ‘the greatest living jazz pianist born outside the United States. He is a poet of the first order. Stenson's spontaneous melodic and harmonic discoveries, his trajectories and distant departures, arrive at a breakthrough to lyricism that, once found, sounds like it has always been there’.
In seiner langen Karriere hat er mehrere umjubelte Solokonzerte gegeben, von denen einige auch auf einem Album erschienen sind. Wir hoffen heute Abend erneut auf ein so kultiges Konzert, das noch lange in der Stadt und in unserer Erinnerung nachhallen wird...